Grüner Wasserstoff aus Offshore-Wind: Jetzt konkrete Grundlagen für Investitionen schaffen!

26. Juli 2023

„Es ist gut, dass die Bundesregierung eine aktualisierte nationale Wasserstoffstrategie vorgelegt hat. Das bietet mehr Planungssicherheit für die Offshore-Windbranche. Auf der Grundlage der Strategie ist es jetzt aber wichtig, konkrete Maßnahmen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff durch Offshore-Windkraft festzulegen“, sagt BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm.

„Die Produktion von grünem Wasserstoff aus Offshore-Wind muss jetzt beginnen und rasch ausgeweitet werden – durch Elektrolyse auf See oder in Küstennähe durch Strom aus Offshore-Wind“, so Thimm.

„Die Offshore-Wind-Branche sollte schnell Klarheit über die Förderkriterien für die Elektrolyse auf See erhalten, damit die erste für die Wasserstoff-Produktion vorgesehene Fläche in der Nordsee zügig ausgeschrieben werden kann. Laut Gesetz soll zudem die Ausschreibung für die Produktion von grünem Wasserstoff an Land ab 2023 erfolgen. Bisher liegen jedoch noch keine Vorschläge zum Ausschreibungsdesign des zuständigen Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums vor“, sagt der BWO-Geschäftsführer.

„Es ist wichtig, dabei einen angemessenen Ausgleich zwischen den Interessen der Akteure und dem Ziel einer schnellen Wasserstoffproduktion zu finden. Die Geschäftsmodelle der Betreiber müssen berücksichtigt werden, um positive Investitionsentscheidungen zu fördern“, fügt Thimm hinzu.

Hintergrund

Das Bundeskabinett hat heute die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie beschlossen. Das Ziel für heimische Elektrolysekapazität im Jahr 2030 wird darin von 5 Gigawatt auf mindestens 10 Gigawatt erhöht.

Mit „SEN-1“ stellt die Bundesregierung eine Fläche in der Nordsee zur Produktion von Wasserstoff auf See bereit. Diese soll 1 Gigawatt installierte Windenergie-Kapazität umfassen. Unklar ist jedoch, wann die Ausschreibung startet und wie die Förderkriterien gestaltet werden.

Zusätzlich sollen laut §96 des WindSeeG in den Jahren 2023 bis 2028 jeweils 500 Megawatt Elektrolyseurleistung ausgeschrieben werden. Diese sollen systemdienlich zur Erzeugung von grünem Wasserstoff an Land genutzt werden, unter anderem mit Strom aus Offshore-Windparks.