Änderung des WindSeeG: Und jetzt?

Online-Diskussion mit MdB Mark Helfrich und BWO-Vorstandsvorsitzender Catrin Jung
10. September 2020

„Es sollte uns allen darum gehen, Offshore-Windenergie so kostengünstig wie möglich auszubauen und damit letztlich die Stromkunden zu entlasten“, sagt Vorstandsvorsitzende, Catrin Jung, im Rahmen der der gestrigen Online-Veranstaltung des Bundesverbands der Windparkbetreiber Offshore e.V. (BWO).

Ein wichtiges Thema der Debatte war die Verfügbarkeit von Stromleitungen, um den Strom vom Meer in die Verbrauchszentren zu transportieren. „Das Ziel ist ganz klar, dass die Übertragungsleitung auch in dem Moment zur Verfügung steht, in dem ein neuer Offshore-Windpark in Betrieb geht“, versichert MdB Mark Helfrich von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und verweist auf die im Mai getroffene Bund-Länder-Vereinbarung. Auch das geplante Netzanschlussgeld solle daran nichts ändern.
Besonders vor dem Hintergrund der Nationalen Wasserstoffstrategie habe die Bundesregierung ein großes Interesse daran, vorhandene Offshore-Potenziale zeitnah zu heben. Ziel sei es, diese Projekte von der EEG-Umlage zu befreien. „Trotzdem wollen wir den kostbaren Strom aus erneuerbaren Energien nicht zu Wasserstoff machen, wenn wir ihn auch so verwenden können“, sagt Helfrich. „Dort wo wir elektrische Antworten auf die Defossilisierungsfrage haben, werden wir auch elektrische Antworten geben.“

Die Diskussion stand auch im Zeichen der Expertenanhörung zum schnelleren Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland, die am selben Vormittag im Bundestag stattgefunden hatte. BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm hat als Sachverständiger teilgenommen und die Vorteile des von der Branche präferierten Differenzvertragsmodells angeführt. “Wir sprechen nicht von Differenzverträgen auf Stunden-, sondern auf Monats- oder Jahresbasis. Unser Vorschlag enthält die Verpflichtung zur Direktvermarktung. Dies gewährleistet dass Anreize zur Markt- und Systemintergration erhalten bleiben. Darüber hinaus erhöhen Differenzverträge die Realisierungswahrscheinlichkeit und Kosteneffizienz von Offshore-Projekten. Dies sichert das Erreichen der Klimaschutzziele und entlastet zugleich Verbraucher und Industrie”, so Thimm.

Die Forderung nach Differenzverträgen kommt inzwischen aus allen Teilen der Wirtschaft. Neben den Windparkbetreibern unterstützen auch die Hersteller und die Zuliefererkette sowie weite Teile der Finanzwirtschaft und Industrie für Offshore-Windparks das Differenzvertragsmodell. Hierzu hatte der BWO im Vorlauf der Expertenanhörung die Twitter-Kampagne #procfd gestartet, an der unter anderem auch Dr. Ingrid Nestle und Julia Verlinden (Bündnis 90/ DIE GRÜNEN), Bernd Westphal (SPD), Matthias Zelinger (VDMA) und Pierre Bauer (Siemens Gamesa) teilgenommen hatten, die ebenfalls bei der Anhörung vertreten waren.

Ein umfangreiches Informationspaket steht für Sie hier bereit.

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Lena Dettmer

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