Wind Power Action Plan

Kommissionsvorschläge sind richtungsweisend zur Erreichung der Ausbauziele
24. Oktober 2023

Die heutigen Vorschläge der EU-Kommission im „Wind Power Action Plan“ kommen zum richtigen Zeitpunkt und geben wichtige Impulse auch für die nationale Debatte um das Ausschreibungsdesign der Zukunft für die Offshore-Windkraft. „Jede Strategie startet mit einer guten Analyse. Es ist gut, dass die EU-Kommission eine Bestandsaufnahme vornimmt und die aktuellen Herausforderungen beleuchtet“, so BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm.

Die EU-Kommission liegt auch bei den von ihr gewählten Schwerpunkten richtig: „An den industriepolitischen Maßnahmen entscheidet sich die Zielerreichung. Der Zugang der Industrie zu Kapital ist eine entscheidende Voraussetzung für den Aufbau einer starken Wertschöpfungskette“, so Thimm. Hier strebt die EU-Kommission durch eine Kombination aus der Bereitstellung von EU-Finanzmitteln und der Flexibilisierung der Beihilfeleitlinien eine zweigleisige Strategie an. Dabei wird die konkrete Ausgestaltung von Finanzierungsinstrumenten und den entsprechenden Antragsberechtigten eine entscheidende Rolle für den Erfolg dieser Strategien spielen. „Die Konstruktionskette der Offshore-Windindustrie sollte bei solchen Instrumenten mitgedacht werden. Offshore Windparks lassen sich beispielsweise nur mit den notwendigen Errichterschiffen bauen und betreiben“, führt Thimm aus.  

Zudem rückt die EU-Kommission das Auktionsdesign in den Mittelpunkt. So soll unter anderem die Bedeutung von qualitativen Kriterien für die Zuschlagsentscheidung gestärkt werden. “Das geht in die richtige Richtung. Auch uns geht es um nachvollziehbare, messbare Kriterien, die Innovationen in der Offshore-Wind-Wertschöpfungskette unterstützen”, so Thimm. „Zugleich nimmt die EU-Kommission die Projektrealisierung in den Fokus und bewertet die auch von uns kritisierte negative Gebotskomponente kritisch und will deren Einsatz verhindern”, fügt er hinzu. 

„Wir sind davon überzeugt, dass der Kommissions-Aktionsplan der deutschen Debatte über Qualitätskriterien einen neuen Impuls geben wird“, sagt Thimm.

 

Hintergrund: In dem heute veröffentlichten „European Wind Power Action Plan“ legt die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket vor, um die Ausbauziele der EU und ihrer Mitgliedstaaten im Windenergiebereich zu erreichen. Die Mitteilung wurde von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer State of the Union Rede angekündigt. Das Ausbauziel der EU liegt bei 500 GW bis zum Jahre 2030.