Weichenstellung für Windenergie auf See

BWO bedauert Absage des 2. Spitzentreffens zur Offshore-Windenergie – Appell an die Bundesregierung, die notwendigen Gesetzesänderungen zügig auf den Weg zu bringen
18. März 2020

„Die Absage des morgigen Spitzentreffens bedauern wir sehr. Das darf die Bundesregierung aber nicht davon abhalten, die im Klimaschutzprogramm vorgesehenen 20 GW für Windenergieanlagen auf See endlich gesetzlich zu verankern. Ansonsten sind die nationalen Treibhausgasminderungsziele nicht mehr zu halten.“, sagt BWO-Vorstandsvorsitzende Catrin Jung.

„Darüber hinaus muss bereits heute eine Perspektive für die Zeit nach 2030 geschaffen werden“, so Jung weiter. Denn aufgrund der langen Planungshorizonte für Windparks auf See müsse bereits Anfang der 20er Jahre mit der Vorbereitung des Zubaus in den 2030ern begonnen werden.

„Mit dem Ausbaukorridor allein ist es aber nicht getan.“, fügt BWO-Gesch.ftsführer Stefan Thimm hinzu. Es fehle ein zukunftsfähiges Modell zur Refinanzierung von Erneuerbare-Energie-Anlagen. Zusätzlich zur zügigen Festschreibung des 20 GW-Ziels sei die Einführung von Differenzverträgen der nächste logische Schritt für die Energiewende. „Differenzverträge entlasten zum einen die Stromverbraucher, da Anlagenbetreiber im Falle von steigenden Strompreisen entstehende Überschüsse an das EEG-Konto zurückzahlen. Zum anderen schaffen sie aber auch höhere Investitionssicherheit für die Betreiber. Energieexperten rechnen damit, dass sich die Stromgestehungskosten auf diese Weise um 30-35 Prozent reduzieren ließen.“, so Thimm. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaft könnten Differenzverträge die Finanzierungskosten der Energiewende in Summe um 800 Mio. bis 2,8 Mrd. Euro pro Jahr reduzieren. Diese Weiterentwicklung stärkt den Industriestandort Deutschland im internationalen Wettbewerb und trägt gleichzeitig zum Erhalt von Arbeitsplätzen bei.

Besonders kritisch sei, dass die Bundesregierung ihr Klimaziel, die nationalen CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, mit den bislang beschlossenen Maßnahmen sicher verfehlen werde. Umso wichtiger sei jetzt neben der gesetzlichen Verankerung der 20 GW Offshore-Wind bis 2030 auch die richtige Weichenstellung für einen kosteneffizienten Ausbau der Erneuerbaren Energien.

In einem gemeinsamen Schreiben mit WindEurope, Stiftung Offshore Windenergie und dem Bundesverband Windenergie hatte sich der BWO vor dem Spitzentreffen an Staatssekretär Andreas Feicht gewandt, um mit Lösungsvorschlägen die entstandene Blockade in den Gesprächen der Regierungsfraktionen aufzulösen.

Sowohl BWO-Vorstandsvorsitzende, Catrin Jung, als auch Gesch.ftsführer, Stefan Thimm, hatten geplant am morgigen Spitzentreffen zur Offshore-Windenergie teilzunehmen, das aufgrund des COVID19 kurzfristig abgesagt werden musste. Im Mittelpunkt der Veranstaltung hätte die Frage stehen sollen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das 20 GW-Ziel für 2030 umzusetzen.

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