Pressestatement zum Ergebnis der ersten deutschen Offshore-Wind-Auktion 2024

21. Juni 2024

„Ich gratuliere den Gewinnern EnBW und TotalEnergies der ersten Offshore-Wind-Auktionen in Deutschland 2024! Die beiden Unternehmen haben sich mit Geboten von insgesamt rund 3 Milliarden Euro die Zuschläge für zwei nicht zentral voruntersuchte Flächen zum Gebotstermin 1. Juni 2024 gesichert“, sagt BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm.

„Die rege Beteiligung an den Auktionen und die Höhe der Zuschläge sind ein Beleg für das anhaltende Investoreninteresse am deutschen Markt für Offshore-Wind,“ sagt BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm. „Damit kommen wir den gesetzlich festgelegten Ausbauzielen für diese Technologie einen weiteren und wichtigen Schritt näher.“

„Die erfolgreichen Gebote liegen unter den Werten des Vorjahres. Dies ist nicht nur ein Zeichen für voraussichtlich geringere Winderträge auf den ersteigerten Flächen, sondern auch für die gestiegenen Kosten in der Wertschöpfungskette“, fügt Stefan Thimm hinzu.

Die Inbetriebnahme der Windparks mit einer Kapazität von 1,5 GW und 1 GW ist für das Jahr 2031 vorgesehen.

EnBW hat sich mit einem Gebot von 1,1 Millionen Euro pro Megawatt den 1-GW-Standort N-12.3 in der deutschen Nordsee gesichert, insgesamt also 1,1 Milliarden Euro geboten.

Total Energies erhielt den Zuschlag für das 1,5-GW-Gebiet N-11.2 zu einem Gebotswert von 1,3 Mio. €/MW. Das Gebot betrug damit knapp 2 Milliarden Euro.

EnBW baut und betreibt bereits mehrere Windparks in der deutschen Nord- und Ostsee. TotalEnergies hat sich in den Auktionen des vergangenen Jahres die Rechte an Offshore-Wind-Flächen in Deutschland mit einer Kapazität von 3 GW gesichert.

„Die Gebotssumme von rund 3 Milliarden Euro wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit den Kostendruck in der industriellen Wertschöpfungskette erhöhen. Es ist gut, dass die Europäische Union daran arbeitet, mit einem Anteil an qualitativen Kriterien in Auktionen mit hohen Qualitätsstandards eine leistungsfähige industrielle Wertschöpfung in der EU zu erhalten, die Innovationen und hohe Umweltstandards ermöglicht“, so Thimm

„Die politische Diskussion über eine Weiterentwicklung der Auktionskriterien muss jetzt starten. Aus unserer Sicht bedarf es einer Reform, um die Akteursvielfalt auch zukünftig zu sichern und Realisierungsrisiken zu senken.“, erläutert der BWO-Geschäftsführer.

„Zudem gilt es nun, das Augenmerk auf die weiterhin bestehenden Engpässe beim Ausbau der Offshore-Windenergie zu legen. Wir setzen uns dafür ein, einen Teil der Gebotskomponente als ‚Transformationskomponente‘ für die Offshore-Wind-Auktionen dieses Jahres und für weitere Ausschreibungen zur Anwendung zu bringen. Die dadurch generierten Einnahmen sollten im Unterschied zu 2023 ab sofort der Transformation des deutschen Energiesystems zugutekommen, etwa um den Hafenausbau zu unterstützen, für den Aufbau einer verlässlichen Rettungsinfrastruktur oder für die Ausbildung von Fachkräften.“