Pressemeldung: Bundesverband Windenergie Offshore fordert Investitionen in Hafenausbau aus geplantem Sondervermögen

Berlin, 10. März 2025: Der Bundesverband Windenergie Offshore (BWO) appelliert an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags, die Mittel aus dem geplanten Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro gezielt auch für den dringend notwendigen Hafenausbau in Deutschland einzusetzen.

Die Liste der in Betracht gezogenen Investitionsbereiche umfasst unter anderem die Energieinfrastruktur und die Verkehrsinfrastruktur – beides sind essenzielle Elemente für den Ausbau der Offshore-Windenergie.

„Häfen spielen gleichermaßen eine zentrale Rolle für die Energiewende und die Sicherheitspolitik. Ihre Schwerlastflächen sind sowohl für den Ausbau von Offshore-Windenergie als auch für militärische Zwecke nutzbar. Leider sind solche Flächen in Deutschland noch zu knapp bemessen. Ein entsprechender Ausbau würde die Standortbedingungen für die deutsche Offshore-Windbranche verbessern und zugleich zur sicherheitspolitischen Stärkung beitragen“, erklärt Stefan Thimm, Geschäftsführer des BWO.

Als Vorbild könnte hier der Hafen Esbjerg in Dänemark dienen, der durch gezielte Investitionen sowohl seine Kapazitäten für den Offshore-Wind-Ausbau als auch für militärische Nutzung ausgebaut hat. Die Europäische Investitionsbank hat dort zuletzt 115 Millionen Euro bereitgestellt, um die Infrastruktur für eine Doppelnutzung zu optimieren.

„Ein vergleichbarer strategischer Ansatz ist auch für Deutschland notwendig. Ich begrüße es, dass Union und SPD schon vor Beginn ihrer Koalitionsverhandlungen vereinbart haben, alle Potenziale der Erneuerbaren zu nutzen. Die bereits gesetzlich festgelegten Ziele für den Ausbau der Offshore-Windenergie erfordern allerdings mehr leistungsfähige Hafeninfrastrukturen, die den Transport und die Installation neuer Anlagen ermöglichen. Gleichzeitig profitieren auch militärische Akteure von robusteren Hafenanlagen. Damit fügt sich der Hafenausbau perfekt in die von den Parlamentariern angestrebten Investitionsprioritäten zur Stärkung der strategischen Resilienz Deutschlands und Europas ein“, so Thimm.

Weitere Mittel für den Hafenausbau können zudem aus den Einnahmen der Offshore-Wind-Auktionen bereitgestellt werden. Diese bieten ebenfalls eine Finanzierungsquelle, um die maritime Infrastruktur langfristig zu stärken und die Ausbauziele der Branche zu unterstützen.

„Die neue Bundesregierung ist dringend gefordert, die Finanzierung des Hafenausbaus zu regeln. Dies hat die Ampel-Regierung leider versäumt. Ohne eine klare Strategie zur Bereitstellung ausreichender Mittel würde die künftige Bundesregierung den fristgerechten Ausbau der Offshore-Windenergie gefährden und leichtfertig die Chance auf Arbeitsplätze und Wertschöpfung entlang der deutschen Küsten vergeben“, fügt der BWO-Geschäftsführer hinzu. “Ich freue mich, dass die Unionsfraktion im vergangenen Jahr die Forderung der Hafenwirtschaft und der Länder unterstützt hat, den Hafenlastenausgleich von derzeit 38 Millionen auf mindestens 400 Millionen Euro pro Jahr anzuheben”, so Thimm.

Der BWO fordert die Politik auf, den Hafenausbau als nationale Aufgabe explizit in den Verhandlungen zum Sondervermögen zu berücksichtigen und damit sowohl die Energiewende als auch die sicherheitspolitische Resilienz Deutschlands zu stärken.

Über den BWO:

Der Bundesverband Windenergie Offshore e.V. (BWO) ist die politische Interessenvertretung der Offshore-Wind-Branche in Deutschland. Wir bündeln die fachliche Expertise der Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von den Herstellern über die Entwickler und Betreiber bis hin zu den Dienstleistern der Offshore-Windenergie. Für Politik und Behörden auf Bundes- und Landesebene ist der BWO zentraler Ansprechpartner zu allen Fragen der Windenergie auf See.