Nach Netzausbau-Verzögerungen: Jetzt Ausbau der Häfen für Offshore-Wind forcieren!
Pressestatement zur Ankündigung von Amprion
„Der zuständige Übertragungsnetzbetreiber hat kürzlich davor gewarnt, dass es bei mehreren Offshore-Netzanbindungssystemen in der deutschen Nordsee zu Verzögerungen kommen wird. Dies ist ein weiterer Hinweis, wie ernst alle Beteiligten die aktuellen Herausforderungen in der Offshore-Wind-Lieferkette nehmen sollten. Nun reißen bereits zwei Netzanbindungssysteme mit insgesamt 4 Gigawatt Kapazität die Deadline für das gesetzliche Ziel von mindestens 30 Gigawatt bis 2030. Dies sendet ein Signal der Unsicherheit in die Wertschöpfungskette“, sagt BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm.
„Es gibt weitere limitierende Faktoren beim Ausbau der Offshore-Windenergie, die nur politisch gelöst werden können. Besonders drängend ist der Ausbau und die Ertüchtigung der deutschen Seehäfen. Hier hat es die Bundesregierung versäumt, frühzeitig Klarheit bei der Finanzierung von Ausbauprojekten zu schaffen. Sie sollte nicht abwarten, bis eine von ihr beauftragte Bedarfsstudie im kommenden Frühjahr den Ausbaubedarf unterstreicht. Die Knappheit an geeigneten Flächen ist bekannt. Naheliegende Ausbauprojekte ebenfalls. Sie müssen umgehend und mit Nachdruck vorangebracht werden.“
Hintergrund:
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat mitgeteilt, dass unter anderem das 2 GW-Netzverbindungssystem BalWin2 erst 2031 statt 2030 fertiggestellt wird. Diese einjährige Verzögerung ist im jüngsten Flächenentwicklungsplan-Entwurf von Anfang Juni noch nicht berücksichtigt. Bereits im Januar war bekannt geworden, dass BalWin3 sich auf 2031 verschiebt (Link auf PM vom 26. Januar) . Amprion weist zurecht darauf hin, dass zur Erreichung der Ausbauziele dringend weitere Kapazitäten am Markt aufgebaut werden müssen. Zur Unterstützung bietet es sich an, einen Teil der Einnahmen aus Offshore-Wind-Auktionen zu verwenden.