BWO zieht positive Bilanz aus großer Stakeholderrunde
„Wir begrüßen die Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und ziehen eine sehr positive Bilanz aus dem heutigen Gespräch. Die ersten Schritte sind gemacht, für viele Themen gibt es schon jetzt eine konstruktive Gesprächsgrundlage.
Doch das Themenspektrum ist groß und die Zeit ist knapp – vor allem 2030 ist kaum mehr als einen
Rotorschlag entfernt. Die Fragestellungen reichen von der Flächenplanung über die Beschleunigung
von Planungs- und Genehmigungsverfahren und der Klärung von Rechtsfragen in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) bis hin zur Entwicklung eines neuen Auktionsdesigns. Die Umsetzung der Ziele
wird eine Mammutaufgabe, die sich nur gemeinsam bewältigen lässt. Der Wille ist da, das haben wir
heute noch einmal gespürt.
Neben den vom BMWK angesprochenen Themen müssen wir weitere Fragen erörtern. So brauchen
wir mehr Klarheit über die Zuständigkeiten für die Rettung auf See. Die Offshore-Windparkbetreiber
übernehmen bereits jetzt Rettungsflüge für Notfälle außerhalb von Offshore-Windparks. Bis heute
sind dabei aber weder Kosten- noch Aufgabenteilung klar geregelt. Wir sind hier an pragmatischen
Lösungen mit Bund und Ländern interessiert. Insbesondere für die weiter entfernt entlegenen
Windparks müssen frühzeitig Konzepte entwickelt werden.“
(Stefan Thimm, Geschäftsführer BWO e.V.)
Hintergrund:
Am heutigen Mittwoch fand ein erstes Gespräch zwischen BMWK und Vertreter:innen der Offshore-Branche statt, um über konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der neuen Offshore-Ausbauziele von 30 GW bis 2030, mindestens 40 GW bis 2035 und mindestens 70 GW bis 2045 zu sprechen. Konkret hat das BMWK Vorschläge zu vier Themenbereichen zur Diskussion gestellt und von den Branchenvertretern durchweg positives Feedback erhalten.
Zentral sind die Erhöhung der Ausschreibungsmengen und die Änderungen bei Vergabe und Finanzierungsmechanismus. Darüber hinaus stellte das BMWK Maßnahmen vor, um die Genehmigungsverfahren für den Bau von Windparks auf See und die dazugehörige Netzanbindung zu beschleunigen. Auch den immensen Investitionsbedarf im Bereich der Zulieferindustrie und
Infrastruktur (Häfen und Hinterland) adressierte das BMWK und kündigte an, einen attraktiven
Investitionsrahmen entwickeln zu wollen.
Zuvor hatte der BWO in dieser Woche den ersten Branchengipfel der Unternehmen für Windenergie
auf See veranstaltet. Neben Offshore-Windparkbetreibern waren hier Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette vertreten. Darunter Turbinenhersteller, (Rettungs-) Dienstleister,
Hafengesellschaften, aber auch die Übertragungsnetzbetreiber. Im Rahmen der Online-Konferenz betonten alle Akteure ihre Bereitschaft, schnell die erforderlichen Weichen zu stellen, um die neuen Offshore-Ausbauziele zu erreichen und sich hierfür eng abzustimmen. Das gemeinsame Statement
aller Teilnehmenden Unternehmen finden Sie hier.