Pressemitteilung: Offshore-Wind in Deutschland: Verbände und Netzbetreiber fordern Reform

Gemeinsame Erklärung zur Stärkung des Wirtschafts- und Investitionsstandardortes

Berlin, 10. November 2025 – Der Bundesverband Windenergie Offshore (BWO), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), VDMA Power Systems sowie die Übertragungsnetzbetreiber TenneT, Amprion und 50Hertz fordern eine Reform der Rahmenbedingungen für die Offshore-Windenergie. In einer gemeinsamen Branchenerklärung legen sie konkrete Maßnahmen vor, um erfolgreiche Offshore-Windauktionen zu ermöglichen. Ohne entschlossenes Handeln der Politik droht der Investitionsstandort Deutschland weiter an Attraktivität einzubüßen und ein Verlust von Arbeitskräften und Wertschöpfung in Deutschland.

„Mit klaren Regeln und fairen Investitionsbedingungen bleibt die Offshore-Windenergie das Rückgrat der Energiewende“, sagt BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm zur Branchenerklärung. „Der BWO, der BDEW, der VDMA und die Netzbetreiber zeigen gemeinsam, welche Kostensenkungspotenziale in der Offshore-Windenergie liegen. Im ersten Schritt brauchen wir eine Verschiebung der Offshore-Wind-Ausschreibungsrunde auf das vierte Quartal 2026. In dieser Zeit sollte die Regierung ein überarbeitetes Auktionsdesign mit zweiseitigen Differenzverträgen einführen, um somit die Kapital- und Stromerzeugungskosten durch Offshore-Windenergie signifikant zu senken.“

Reformschritte für einen stabilen Ausbau der Offshore-Windenergie

Mit der gemeinsamen Forderung des BWO, des BDEW, des VDMA und den Netzbetreiber, die für den Sommer 2026 geplante Ausschreibungsrunde auf das vierte Quartal 2026 zu verschieben, wird der Weg für weitere Reformschritte frei. So können zweiseitige Differenzverträge (Contract for Difference/CfD)* als zentrales Finanzierungsinstrument eingeführt und durch langfristige Stromabnahmeverträge sinnvoll ergänzt werden.

Entscheidend ist das Zusammenspiel aller in der Branchenerklärung vorgeschlagenen Maßnahmen mit der Einführung von CfDs. So kann die Offshore-Windenergie wieder zu einem planbaren und attraktiven Investitionsfeld werden.

Flächen effizient nutzen und Risiken reduzieren

Ergänzend will die Offshore-Windbranche die Planung und Nutzung der Offshore-Gebiete verbessern. Ziel ist es, die Stromerträge zu steigern und die Netzinfrastruktur effizienter auszulasten. Künftig soll der Fokus stärker auf tatsächlich erzeugtem Strom liegen, nicht nur auf installierter Leistung. Eine geringere Anlagendichte und eine bessere Abstimmung zwischen Windpark- und Netzplanung erhöhen die Effizienz und senken Risiken sowie Kosten für Haushalts- und Industriekunden.

BWO, BDEW, VDMA und die Netzbetreiber arbeiten aktiv mit den zuständigen Behörden und der Politik daran, die Nutzung der Gebiete gemeinsam effizient zu gestalten und optimal aufeinander abzustimmen.

Weitere Sofortmaßnahmen für Offshore-Wind 2026

Neben der Verschiebung der Auktionen 2026, der Reform des Auktionsdesigns und der Flächennutzung sollen weitere Sofortmaßnahmen den Offshore-Windausbau 2026 absichern. Die Umsetzung der Maßnahmen ermöglichen längere Refinanzierungszeiträume und senken die Stromerzeugungskosten, während sie gleichzeitig Planungssicherheit für Investoren schaffen.

Die Vorschläge umfassen unter anderem eine Verlängerung der Genehmigungen für neue Offshore-Windparks auf 35 Jahren und die Einführung eines abgestuften Strafenkatalogs bei Verzögerung der Betriebsbereitschaft.

Die vollständige Branchenerklärung des BWO, BDEW, VDMA & Netzbetreiber finden Sie hier zum Download.

 
Über den BWO 

Der Bundesverband Windenergie Offshore e.V. (BWO) ist die politische Interessenvertretung der Offshore-Wind-Branche in Deutschland. Wir bündeln die fachliche Expertise der Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von den Herstellern über die Entwickler und Betreiber bis hin zu den Dienstleistern der Offshore-Windenergie. Für Politik und Behörden auf Bundes- und Landesebene ist der BWO zentraler Ansprechpartner zu allen Fragen der Windenergie auf See.