Pressestatement des Bundesverbands Windenergie Offshore zu den Sondierungsergebnissen

Berlin, 11. März 2025: Der Bundesverband Windenergie Offshore (BWO) begrüßt ausdrücklich, dass sich Union und SPD in ihren Sondierungen darauf geeinigt haben, alle Potenziale der Erneuerbaren Energien zu nutzen. Dies ist ein wichtiges Signal für die Energiewende und die langfristige Planungssicherheit in der Branche. Gleichzeitig weist der BWO die Forderung des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) nach einer Senkung der Offshore-Wind-Ausbauziele entschieden zurück.

„Wer eine Reduzierung des langfristigen Offshore-Wind-Ausbauziels fordert, verabschiedet sich entweder von den Klimaschutzzielen oder nimmt eine riskante Abhängigkeit von Wasserstoffimporten in Kauf. Offshore-Windenergie hingegen ist ein zentraler Pfeiler für Klimaschutz und Resilienz im Energiesystem. Das gesetzlich festgelegte Ausbauziel von mindestens 70 Gigawatt Offshore-Wind bis 2045 kann jährlich für rund 220 Terawattstunden klimafreundlichen Strom sorgen und ist damit ein zentraler Bestandteil der Energiewende. Zudem schafft es langfristige Planungssicherheit in der Offshore-Windbranche. Eine Reduktion des Ziels würde Investitionen gefährden, den Hochlauf der Offshore-Windindustrie bremsen und die deutsche Wirtschaft unnötig von Energieimporten abhängig machen“, erklärt Stefan Thimm, Geschäftsführer des BWO.

„Der Flächenentwicklungsplan des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie berücksichtigt dabei bereits optimale Leistungsdichten und eine effiziente Nutzung der verfügbaren Flächen. Im neuen Flächenentwicklungsplan schlägt das Amt Maßnahmen zur Kostensenkung und Ertragssteigerung bei unverändertem Ausbauziel vor, die für uns eine gute Gesprächsgrundlage sind. Für den langfristigen Ausbau der Offshore-Windenergie rechnet das Amt mit durchschnittlich 3.600 Volllaststunden – bei einer installierten Kapazität von 70 Gigawatt und mit Milliarden-Einsparungen beim Netzausbau. Wir haben ebenfalls bereits im Januar gemeinsam mit dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW Vorschläge zur optimalen Ertragssteigerung unterbreitet, um Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten und bringen uns auch in die Konsultation des neuen Flächenentwicklungsplan ein“, so Thimm.

Statt einer Kürzung der Ausbauziele braucht es marktgerechte Lösungen zur optimalen Nutzung der Offshore-Windenergie. Eine flexible Handhabung des Overplanting, also der Installation von mehr Windpark- als Netzkapazität, ermöglicht eine effizientere Nutzung der Netzinfrastruktur. Verbindliche Vorgaben zur Drosselung von Offshore-Windparks sind hingegen nicht zielführend und würden die Wirtschaftlichkeit der Windparks auf See beeinträchtigen.

Ein stabiles Ausbauziel von 70 Gigawatt sichert langfristige Investitionen und schafft verlässliche Rahmenbedingungen für die Offshore-Wind-Lieferkette. Dies ist essenziell für die Hersteller von Windenergiekomponenten, Zulieferbetriebe und die maritime Industrie, die in hohem Maße von einer planbaren Ausbauperspektive abhängig sind. Eine Abkehr von diesem Ziel würde Unsicherheiten für die gesamte Branche schaffen und den dringend benötigten Ausbau der Erneuerbaren Energien ausbremsen. 

Über den BWO:

Der Bundesverband Windenergie Offshore e.V. (BWO) ist die politische Interessenvertretung der Offshore-Wind-Branche in Deutschland. Wir bündeln die fachliche Expertise der Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von den Herstellern über die Entwickler und Betreiber bis hin zu den Dienstleistern der Offshore-Windenergie. Für Politik und Behörden auf Bundes- und Landesebene ist der BWO zentraler Ansprechpartner zu allen Fragen der Windenergie auf See.