Wartung und Betrieb von Offshore-Windparks

Inspektion und Instandsetzung auf hoher See
17. Dezember 2020

Regelmäßige Überprüfung und Instandhaltung sind für die Betreiber von Offshore-Windparks essenziell. Auch wenn alles rund läuft, müssen Fundamente und Rotorblätter hin und wieder vor Ort inspiziert und zum Beispiel auf Korrosionen, Risse oder Kolkbildungen an den Sockeln überprüft werden. Auch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) schreibt Vor-Ort-Wartungen von Offshore-Windparks ausdrücklich vor. Hierfür beauftragen Windparkbetreiber meist externe Service-Dienstleister, die auf Montage- und elektrotechnische Arbeiten – auch bei hohem Wellengang – spezialisiert sind.

Grundsätzlich gibt es drei Arten von Wartung:
Die automatische Wartung, die Fernwartung und die Wartung vor Ort.

Und im Störfall?

Baugruppen wie die Elektronik, Sensorik oder die Hydraulikanlage sind im Vergleich zu den mechanischen Teilen störanfälliger. Getriebe, Rotor oder Generator sind seltener defekt, die Reparatur ist aber aufwändiger, vor allem wenn ein Kran für den Austausch der Bauteile benötigt wird.

Moderne elektronische Condition Monitoring Systeme (CMS) ermöglichen eine Echtzeitüberwachung der Windturbinen und ihrer Komponenten. Gemessen werden Temperatur, Schwingungen, Druckzustände und weitere Größen. Die Systeme sorgen u.a. auch dafür, dass die Anlagen bei zu hohen Windgeschwindigkeiten automatisch aus dem Wind gedreht werden können. In manchen Fällen kann eine Störung in einer Anlage also ganz einfach in den Schaltzentralen der Betreiber an Land behoben werden. Hierfür müssen dann lediglich einige Einstellungen in der Elektronik geändert werden.

Andere Störfälle lassen sich jedoch nur durch Wartungsteams vor Ort in Ordnung bringen. Herrschen hoher Wellengang, starker Wind und Nebel, kann dies zur Herausforderung werden. Der sichere Transport der Serviceteams auf Schiffen zu den Anlagen ist nur an rund 20 Prozent der Tage im Jahr machbar. Kommen die Schiffe nicht nah genug an die Anlagen heran, können die Mannschaften alternativ mit Helikoptern transportiert werden.

Für Wartungsarbeiten vor Ort dienen die Umspannplattformen als wichtige Materiallager und Unterkünfte.