5,5 Gigawatt-Ausschreibung in Deutschland
Wenig Bieter, wenig Transparenz
Die Bundesnetzagentur hat heute die Ergebnisse der Ausschreibungen für drei vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie voruntersuchte Offshore-Wind-Flächen bekannt gegeben.
Luxcara hat sich den Zuschlag für die 1,5 Gigawatt-Fläche N-9.3 gesichert, die im Jahr 2029 vollständig an das Netz angeschlossen sein soll. RWE war mit zwei Geboten für die Flächen N-9.1 und N-9.2 erfolgreich, die jeweils eine Kapazität von 2 Gigawatt aufweisen werden. Sie sollen in den Jahren 2030 und 2031 vollständig betriebsbereit sein.
„Ich gratuliere den Gewinnern Luxcara und RWE zu ihren erfolgreichen Geboten und freue mich darauf, dass weitere 5,5 Gigawatt Offshore-Wind für den Ausbau dieser Technologie bezuschlagt sind“, sagt BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm.
„Dass insgesamt nur fünf Gebote für die drei ausgeschriebenen Flächen abgegeben wurden, ist aus meiner Sicht ein Warnsignal. Die räumliche Planung der Flächen für Offshore-Wind sorgt in diesem Gebiet für sehr geringe Volllaststunden. Damit wird diese Technologie ihrer großen Stärke beraubt und weniger Attraktiv für Investoren“, so Thimm.
„Ich bedaure es, dass die Bundesnetzagentur sich dazu entschieden hat, den Gesamterlös der Ausschreibung nicht zu veröffentlichen. Hier hätte ich mir mehr Transparenz gewünscht. Es ist wichtig zu verstehen, in welchem Umfang die Offshore-Windenergie zur Lösung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben wie dem Ausbau der Netze oder dem Schutz der Meeresumwelt beiträgt. Hinzu kommt, dass eine ‚Transformationskomponente‘ sinnvoll wäre. Sie sollte jedoch im Unterschied zum Vorjahr mit Einnahmen aus den Auktionen den weiteren Ausbau unterstützen, etwa in Form von dringend benötigten Investitionen in den Ausbau und die Ertüchtigung deutscher Seehäfen“, fügt Thimm hinzu.
Hintergrund:
Die Flächen wurden etwa zu zwei Dritteln der Bewertungspunkte nach der Zahlungsbereitschaft der Bieter vergeben. Für ein weiteres Drittel gaben qualitative Kriterien den Ausschlag: Hier spielten folgende Faktoren eine Rolle: Der Beitrag zur Dekarbonisierung des Ausbaus der Windenergie auf See, der Umfang der Lieferung von auf der ausgeschriebenen Fläche erzeugter Energie, die eingesetzten Gründungstechnologien und die damit verbundene Schallbelastung und Versiegelung des Meeresbodens sowie der Beitrag zur Fachkräftesicherung.