BWO fordert Kurswechsel bei Verwendung von Offshore-Auktionseinnahmen
Berlin, 24. Juni 2025 – Die Bundesregierung plant, auch 2025 und 2026 Teile der Offshore-Wind-Auktionseinnahmen in den allgemeinen Haushalt umzuleiten: Eine „Transformationskomponente“ soll in den Bundeshaushalt fließen, ohne konkrete Verbindung zur Energiewende. Zudem sollen Mittel für Meeresnaturschutz und Fischerei auf 200 Millionen Euro begrenzt und sogar deren Zweckbindung abgeschwächt werden.
Stefan Thimm, Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie Offshore kritisiert diesen Kurs deutlich:
„Das Auktionsdesign für die Windenergie auf See ist nicht mehr zeitgemäß. Die Gier der Politik nach Auktionseinnahmen für den Bundeshaushalt verkennt die Marktrealitäten. Die Offshore-Windenergie braucht jetzt keine Einnahmenmaximierung, sondern eine Maximierung der energie- und industriepolitischen Resilienz. Deshalb brauchen wir Ausschreibungen, die auf zweiseitige CfDs setzen – parallel zur bisherigen Refinanzierung über langfristige Stromabnahmeverträge.“
Die um über 85 Prozent geringeren Auktionserlöse im Vergleich zu 2024 und die gesunkene Beteiligung von nur zwei Bietern zeigen klar: Die Investitionskosten sind stark gestiegen, verschärft durch neue Overplanting-Regeln. Aus Sicht des BWO ist es deshalb nicht verantwortbar, an einem Auktionssystem festzuhalten, das kurzfristige Haushaltseffekte priorisiert, statt die langfristige Realisierbarkeit und den dringend nötigen Ausbau der Offshore-Windenergie zu sichern.
Der Bundesverband Windenergie Offshore fordert:
- Contract for Difference (CfDs) als Resilienzinstrument, um Projekte abzusichern und Kapitalkosten zu senken
- ein Auktionsdesign, das Realisierbarkeit und Wertschöpfung belohnt – statt nur den Höchstbietenden
- zweckgebundene Reinvestition der Auktionserlöse in Häfen, Produktion, Fachkräfte und Forschung
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Über den BWO
Der Bundesverband Windenergie Offshore e.V. (BWO) ist die politische Interessenvertretung der Offshore-Wind-Branche in Deutschland. Wir bündeln die fachliche Expertise der Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von den Herstellern über die Entwickler und Betreiber bis hin zu den Dienstleistern der Offshore-Windenergie. Für Politik und Behörden auf Bundes- und Landesebene ist der BWO zentraler Ansprechpartner zu allen Fragen der Windenergie auf See.