Offshore Elektrolyse

„Es ist gut, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz jetzt Eckpunkte für die Förderung der Errichtung von Offshore – Elektrolyseprojekten erarbeitet hat. Das Interesse der Branche ist groß“, kommentiert BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm die Vorschläge des BMWK. Jedoch sehe der Verband die Notwendigkeit, die Weichen bei der Förderung der Projekte anders zu stellen.

Der BWO hält die Ausschreibung einer einzelnen Fläche von 95 km² für deutlich zu groß und regt die Aufteilung der Fläche in zwei Teilflächen an. „Eine Aufteilung in zwei kleinere Teilflächen und die Ausschreibung in zwei Phasen ist betriebswirtschaftlich und volkswirtschaftlich dringend angeraten. Hierdurch würde eine stufenweise Skalierung der Technologie und die Nutzung von Lerneffekten ermöglicht. Denn um wirtschaftlich zu arbeiten, bedarf es erst der Testung auf kleineren Flächen, um Erfahrungen zu gewinnen und diese in technischen Fortschritt und Innovationen umzuwandeln.“

Eine zeitliche Trennung der Ausschreibungen für die Förderung einerseits und der Ausschreibung für die Fläche andererseits, wie in den aktuellen Eckpunkten vorgeschlagen, sei wenig zielführend. Der Bieter für eine Fläche müsse weit im Vorfeld seiner Gebotsabgabe über die Höhe der Förderung informiert sein: „Förderausschreibung und Flächenausschreibung sind derzeit nicht zeitlich sinnvoll aufeinander abgestimmt“, so Thimm.  

Die vom BMWK geplante Vergabe der Offshore-Elektrolyseförderung direkt mit der Verantwortung für den Aufbau der Leitungsinfrastruktur wird vom BWO ebenfalls kritisch bewertet: „Ordnungspolitisch ist das ohnehin ungewöhnlich und widerspricht den Gepflogenheiten des Unbundling,“ so Thimm. Dieses habe das Ziel, die Unabhängigkeit des Netzbetreibers von anderen Tätigkeitsbereichen der Energieversorgung sicherzustellen.

Hintergrund: Das BMWK hat Eckpunkte für eine Förderrichtlinie für die Errichtung von Offshore – Elektrolyseprojekten vorgelegt und in den vergangenen Wochen unter den Stakeholdern konsultiert.