Neue Studie bestätigt: Seetaucherbestand in der Deutschen Bucht bleibt mit Ausbau der Offshore-Windenergie stabil

2. September 2022

„Die Seetaucherstudien („DIVER I“ & „DIVER II“) belegen, dass ein naturverträglicher Ausbau der Offshore-Windenergie möglich ist“, kommentiert Stefan Thimm, Geschäftsführer des Bundesverbands der Windparkbetreiber Offshore e.V. (BWO), das Ergebnis der für einen Verbund von Förderpartnern durchgeführten Studie. Letztere bestätigt, dass der Bestand der untersuchten Seevogelart (Seetaucher, engl.: Diver) in der Deutschen Bucht mit dem Ausbau der Offshore-Windenergie stabil geblieben ist. Die Ergebnisse zeigen, dass der Frühjahrsbestand der Seetaucher im Untersuchungsgebiet der deutschen Nordsee nicht abnimmt und die Bestände innerhalb des Hauptkonzentrationsgebietes sowie des Vogelschutzgebietes „Östliche Deutsche Bucht“ konstant sind. Die Bedeutung des Hauptkonzentrationsgebietes für auf dem Zug rastende Seetaucher wurde durch die beständig hohen Frühjahrsdichten im Gebiet erneut bestätigt.

„Die Betreiber von Offshore-Windparks nehmen naturschutzbezogene Bedenken in Zusammenhang mit dem Offshore-Ausbau sehr ernst. Letztlich ist Klimaschutz – und dazu zählt auch der Ausbau von erneuerbaren Energien – ja nichts anderes als langfristiger Artenschutz. Wir arbeiten hier also nicht gegen-, sondern miteinander“, macht Thimm deutlich.

Für die beiden Seetaucherarten Sterntaucher und Prachttaucher ist die deutsche Nordsee und insbesondere das Gebiet westlich von Sylt ein wichtiges Überwinterungs- und Durchzugsgebiet. Genauso wichtig ist die Nordsee für die fortschreitende Entwicklung der Offshore-Windenergie. Denn diese benötigen wir dringend, um bis 2045 klimaneutral zu sein. Die Branche werde den lokalen Einfluss der Offshore-Windparks deshalb auch in Zukunft im Auge behalten und regelmäßig durch unabhängige Forschungsinstitute untersuchen lassen, so Thimm.

Bereits eine erste Untersuchung im Jahr 2020 („DIVER I“) hatte gezeigt, dass der Seetaucherbestand in der deutschen Nordsee mit Ausbau der Offshore-Windenergie unverändert blieb. Nun wurde das Ergebnis einer erneuten Prüfung mit einem noch größeren Datensatz unterzogen („DIVER II“). Dafür nahmen die Studiennehmer BioConsult SH, IBL Umweltplanung und das Institut für angewandte Ökosystemforschung (IfAÖ) diesmal die Entwicklung des Seetaucherbestandes über die vergangenen 21 Jahre – also den Seetaucherbestand vor Ausbau der Offshore-Windenergie bis heute – unter die Lupe.

 

Anlagen: